Sonne legte Hacker lahm
12. Aug 2003 11:32
Vier Tage lang trafen sich bei Berlin fast 2000
Hacker, um gemeinsam zu campen und Informationen auszutauschen. Ein
Erfolg, so die Veranstalter. Das
zweite Chaos Communication Camp der renommierten Hacker-Vereinigung
Chaos Computer Club (CCC) war erfolgreich Dies finden zumindest
diejenigen, die da waren. Mindestens 1850 Teilnehmer zählte die
Veranstaltung, bei der sich an vier Tagen Computerexperten aus aller
Welt auf einer großen Pferdekoppel im brandenburgischen Altlandsberg
trafen - idyllisch gelegen an einem kleinen See, versorgt mit
elektrischem Strom und drahtlosem wie drahtgebundenem Internet.
Zwar hatte der CCC bis zum letzten Tag am Sonntag mit 2500
Hackern gerechnet und wird wohl daher Verlust machen - zufrieden
zeigte man sich dennoch.
Hacken in der Hitze
Wie der IT-Nachrichtendienst «Heise Online», der an
allen vier Tagen vor Ort war, berichtete, blieb es die Camp-Zeit
über sehr friedlich. Es gab kaum Zwischenfälle, allerdings rund 250
Einsätze von Sanitätern, wenn mal wieder ein Hacker Opfer der
drückenden Hitze geworden war.
Der Effekt wurde aufgrund der geringen Anzahl an Duschen noch
verstärkt - zur Abkühlung sprangen daher viele Teilnehmer einfach in
den See. Ob es an den hohen Temperaturen lag, dass es vom Chaos-Camp
aus offenbar zu keinen größeren Hacker-Angriffen kam (auch Hacker
schwitzen), ist unklar.
Hacken wichtiger als Grillen
Während die ersten zwei Camp-Tage vor allem zum
Relaxen im Zelt und dem allgemeinen Kennenlernen genutzt wurden,
konzentrierten sich die Teilnehmer am dritten und vierten Tag auf
das Workshop- und Vortragsprogramm.
Laut «Heise Online» wurde es in den Veranstaltungen immer dann
voll, wenn es um ganz konkretes Hacken ging. Prominenz war auf dem
Chaos-Camp auch vertreten: So kam der große freiheitsliebende
US-Netzbürgerrechtler John Gilmore, der bereits 1999 beim ersten
Camp dabei war. Und Emannuel Goldstein, Chef des Hackermagazins
«2600», war ebenfalls vor Ort.
2005 Camp in Holland
Das nächste Mal treffen sich die Hacker zum Campen
in Holland im Jahr 2005, dann startet nach Informationen von «Heise
Online» eine weitere Veranstaltung aus der «HIP»- und «HAL»-Reihe,
die aber nicht gänzlich in der freien Natur stattfinden soll,
sondern Anschluss an eine Universitätsstadt haben soll.
Auf der Altlandsberger Pferdekoppel weiden derweil wahrscheinlich
schon wieder die Pferde: Die Hacker sollen ihren Zeltplatz
weitgehend vorbildlich aufgeräumt verlassen haben.
Für das Web ediert von Ben
Schwan |