Die Hacker campen wieder
05. Aug 2003 11:17
Zum zweiten Mal treffen sich Hacker aus aller
Welt auf einem Gelände nahe Berlin, um auf freiem Feld freien Gedanken
zu frönen. Gastgeber ist der Chaos Computer Club.
Von Ben Schwan
60.000 Quadratmeter Fläche zum Campen und ein kleiner
See gehören zum Gelände: Die Stelle, die sich die renommierte deutsche
Hacker-Vereinigung Chaos Computer Club (CCC) für ihr zweites «Chaos
Communication Camp» ausgesucht hat, ist ein reizvoller Ort.Allerdings
neigte der Boden des Geländes im Berlin-nahen Örtchen Altlandsberg beim
letzten und ersten «Camp» im Jahre 1999 zum Versanden. Doch das
schreckt die Hacker nicht, stellen sie ihre mitgebrachten Rechner eben
staubgeschützt auf den Zeltboden. Internet, am besten drahtlos und in
hoher Bandbreite, gibt es selbstverständlich auch, daneben viele
Workshops von IT-Experten aus aller Welt.
Vier Tage Chaos
Vier Tage dauert das «Chaos-Camp»: Vom 7. bis 10.
August. Um das Camp und die Technik aufzubauen, sind viele schon zwei
Tage vor dem Start auf dem Gelände: Ein Shuttle-Bus vom Berliner
S-Bahnhof Fredersdorf bringt die Hacker in die Natur. Ganz günstig ist
der Spaß nicht: Die Tageskarte kostet 20 Euro, die Dauerkarte 100 Euro
Eintritt. Wer Mitmachen und die Luxusausführung des Internet-Angebots
nutzen will, den kostet das 1600 Euro.Ein «Gnadenengel» sorgt dafür,
dass man auch mitcampen kann, wer nicht genug Geld hat: Man musste
seine finanzielle Notlage vorher schildern und per Mail an
«angel-of-mercy@camp.ccc.de» schicken. Erwartet wird von allen
Teilnehmern, dass sie sich am Aufbau der Infrastruktur beteiligen.
Internet per Funk
Zum Chaos-Camp werden bis zu 2500 Personen erwartet.
Das Internet kommt per Funk in das wenig vernetzte Brandenburger
Berlin-Umland. Die ungewohnte Erfahrung des Internetanschlusses in der
freien Natur können die Besucher mit Ausflügen in «Themendörfer» wie
«Arts & Beauty» oder «Crypto Village» ergänzen.Ausgelassene
Partys rund um ein in Altlandsberg «gelandetes Raumschiff» sollen an
den vier Camp-Tagen für weiteres Vergnügen sorgen. Wer nicht wirklich
campen, sondern nur kurz vorbeischauen möchte, kann dies auch tun: 20
Euro kostet eine Tageskarte, die in der Zeit von 10 Uhr morgens bis 2
Uhr in der Nacht gilt. Die Idee vom Hacker-Camping stammt übrigens
nicht vom CCC: Ähnliche Events gibt es in Holland schon länger.
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